BrL-M: Jeder Punkt zählt
LHC Cottbus II – HSG Ahrensdorf / Schenkenhorst 30:30 (14:12)
Auswärtsfahrten sind im Mannschaftssport die Ereignisse von denen man sich noch in Jahren oder gar Jahrzehnten erzählt. Diese Reise wird der 1. Männermannschaft der HSG Ahrensdorf / Schenkenhorst mit Sicherheit in den Köpfen bleiben. Wie es schon fast Tradition ist, fuhren sie mit einer äußerst dezimierten Truppe nach Cottbus, um bei der Reserve des Lausitzer Handball Clubs (Platz 3) nur irgend möglich etwas Zählbares mitzunehmen. Frohen Mutes wurden am vergangenen Samstagnachmittag die Pferde um den brandneuen Vereinsbus gesattelt und los ging der wilde Ritt. Mit neun Spielern, davon zwei Torhüter und zwei Betreuern ging es in die Lausitz. Kaum dort angekommen erreichte Spieler Nummer zehn die Arena und komplett war der heutige HSG-Tross, die übrigen Spieler waren krank, verletzt, mussten arbeiten oder dergleichen Gründe waren die Ursache dafür.
Nichtsdestotrotz wurde letztendlich auch Handball gespielt und das gar nicht mal so schlecht, nur brauchten die Gäste eine Halbzeit, um das aufs Parkett zu bringen. Wie man dem Vorsatz entnehmen kann, starteten die Blau-Gelben verhalten und gerieten vorerst ins Hintertreffen. Nach zwölf gespielten Minuten stand es 8:4, ehe sich Coach Schieke das Spielgeschehen weiter ansehen hätte müssen, zog er seine erste Auszeit- Karte. „Männer ihr macht genau das, was wir nicht machen wollten…! Schaltet jetzt bitte den Kopf ein, spielt geduldig unsere Auftakthandlungen, konzentriert euch im Abschluss, lasst sie nicht ins Konterspiel kommen und steht hinten kompakt.“ Und in der Tat sollten seine Mannen fortan besser agieren. Durch Vermeiden leichter Fehler und guten Abschlüssen zwang man die Cottbuser nun des Öfteren in den Positionsangriff, die bis dato von diesen Fehlern lebten und nahezu jedes ihrer Tore über Tempogegenstöße erzielten. So erreichten die Gäste, dass sich die Hausherren jedes Tor hart erarbeiten mussten. Schlussendlich stand es zur Halbzeit 14:12, ein beachtlich knapper Zwischenstand, wenn man einen Blick auf das Statistikblatt von Schieke riskierte.
In der zweiten Halbzeit stabilisierten sich die Gäste aus Ahrensdorf tatsächlich. Nach acht Minuten war ein 18:18 auf der großen Anzeigetafel zu lesen. „Jetzt haben wir ein Match Shorty, jetzt haben wir ein Match!“ , würde Darts-Kommentator Elmar Paulke brüllen, wenn er das gesehen hätte. Ab sofort entwickelte sich ein ganz enges Match, in dem es beide Kontrahenten verstanden, die jeweilige Führung wieder auszugleichen. In der 50. Spielminute hatten die Ahrensdorfer sogar die Möglichkeit, durch eine doppelte Überzahlsituation in Führung zu gehen und diese gar auszubauen, jedoch waren es genau die zwei Minuten, in denen sie unclever und überhastet spielten. Sie gerieten erneut in Rückstand, drei Minuten vor dem Schlusspfiff waren die Hausherren mit zwei Toren in Front, aber mit der nötigen Ruhe und der wiedergekehrten Souveränität erarbeiteten sie sich den Ausgleich (30:30). Die Schlussminute ist schnell erzählt, Cottbus warf noch einmal alles nach vorne, die Blau-Gelben verteidigten beherzt und am Rande der Legalität möchten objektive Zuschauer sagen. Doch es sollte reichen, denn der direkte Freiwurf brachte dem LHC nicht den erhofften Siegtreffer ein.
Das Fazit zum Spiel: Für beide Mannschaften war an diesem Tag sicherlich mehr drin, hätte, wenn und aber, am Ende ist es eine gerechte Punkteteilung. Die HSG bewies zum wiederholten Male eine starke Moral, trat als eine geschlossene Einheit auf, nahm den einen Punkt gerne aus der Lausitz mit, der anschließend beim Mannschaftsabend im Bowling-Center zu Wildau gebührend gefeiert wurde. Eine kleine Anekdote zum Bowlen: „Traue nie einer Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!“ Trotz Nachkontrolle musste Team Jung einsehen, dass Team Alt der verdiente Gesamtsieger war. Und nicht nur das, die Alten rockten sogar das centerinterne Zeitlimit- Event und ergatterten ein paar Extragetränke.
Am nächsten Wochenende hat die 1.Männer der HSG Ahrensdorf / Schenkenhorst spielfrei, die kommenden zwei Wochen sollen intensiv genutzt werden. Man befindet sich zwar derzeit auf dem siebten Rang, nur ist Platz sechs bis elf immer noch ganz dicht beieinander. Das heißt: Man muss weiterhin konzentriert arbeiten und gegen die direkten Konkurrenten vollen Einsatz zeigen bzw. punkten. Insbesondere vor heimischer Kulisse sollte dies das Ziel sein und zum Endspurt der Saison kommen noch so einige Herausforderungen auf die HSG zu. Am 17.03.2018 um 18:15 Uhr geht es im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Bad Liebenwerda (Platz 6), gegen die im Hinspiel so einiges schief ging und man als Verlierer die Platte verlassen musste. Wir sind gespannt, ob die HSG ihren aktuellen Lauf fortsetzen vor kann und drücken natürlich als neutrale Beobachter die Daumen.
ms
#fairplay
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