BrL-M: wilde Aufholjagd wird belohnt

Trug mit seinen Paraden in der Schlussphase zum Punktgewinn bei – Rico Teschner (hier in einem früheren Spiel, Foto: C. Walter)
Oranienburger HC II – HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst (18:13) 34:34
Ein Handballspiel dauert 60 Minuten. Das mussten am vergangenen Wochenende auch alle Beteiligten und Zuschauer in der MBS-Arena in Oranienburg feststellen. Nach einem Sieben- Tore- Rückstand in der 46. Minute entführen die HSG- Männer am Ende noch völlig überraschend einen Punkt aus Oranienburg. Die Vorzeichen vor diesem Duell standen nur teilweise gut. Da beide Teams am ersten Spieltag ihre Partien siegreich bestritten, konnte man im Vorfeld von einem echten Leckerbissen ausgehen. Allerdings schrumpfte der Kader der Ahrensdorfer in der Woche vor dem Spiel von Tag zu Tag. Dennoch entscheidet manchmal nicht nur die Qualität eines Kaders über den Spielverlauf, sondern auch eine mannschaftliche Geschlossenheit.
Nun zum Spiel. Von einer mannschaftlichen Geschlossenheit konnte man in dem ersten Spielminuten nicht reden. Der OHC begann stark und führte schnell mit 2:0. Auf Seiten der Ahrensdorfer war mit dem Anpfiff irgendwie die Körperspannung verlorengegangen. Selbst in Überzahl konnten sie die Angriffe nicht erfolgreich bestreiten und in der Abwehr verschlief man viele Situationen leichtfertig. Folgerichtig zog der OHC mit 7:3 (9′) davon. In der 12. Spielminute wechselten die Gäste ihren Torhüter (am Ende Gold wert!), um so für einen neuen Impuls zu sorgen. Dies funktionierte anfangs nur teilweise, die HSG- Männer blieben jedoch noch in Reichweite (10:7, 14′). Eine doppelte Überzahl in den folgenden zwei Minuten hätte eigentlich die Kehrtwende in diesem Spiel bringen müssen, doch die Gästemannschaft verlor diese Phase mit 2:1 (12:8, 19′). Es sollte irgendwie nicht der Tag der Höllenhunde sein. Über die Stationen 13:8 (20′) und 15:11 (27′) ging es mit einem 18:13 in die Halbzeitpause.
Fünf Tore sind im Handball bekanntlich wenig, doch die Höllenhunde mussten nun langsam mal ins Spiel finden und sich auch für die Paraden ihres HSG- Schlussmannes belohnen. Mit viel Kampfeswillen ging es in Halbzeit zwei, doch der OHC erstickte dieses Feuer schnell und erhöhte auf 22:14 (34′). Die Ahrensdorfer hatten weiter große Anlaufschwierigkeiten im Angriff und ein schlechtes Stellungsspiel in der Abwehr. Wenn man mal den Rückstand etwas verkürzen konnte (27:22, 45′), scheiterte man daraufhin immer wieder mit leichten Fehlern im Aufbauspiel oder am Schlussmann des OHC. Doch dann begann das, was den Handball ausmacht. Wir schreiben die 46. Spielminute, Spielstand 29:22 aus Sicht der Oranienburger. Auf einmal trafen die Gastgeber schlechte Entscheidungen oder scheiterten an der nun besser stehenden Abwehr bzw. am HSG- Keeper; die Gäste verkürzten hingegen nach und nach den Rückstand auf 29:24 (48′), 31:27 (53′), 32:30 (56′). Sollte hier doch nochmal Spannung aufkommen? Die Heimmannschaft kämpfte ihrerseits dagegen an und erhöhte in der 58. Minute wieder auf 34:31. Kurze Zeit später trafen die Gelb- Blauen dreimal ins Gehäuse der Pumas und es stand tatsächlich 34:34. Den folgenden Angriff nutze der OHC nicht und die HSG kam nochmal in Ballbesitz, dieser wurde aber unglücklich hergeschenkt und somit hatte die Heim- Sieben nochmal einen letzten Angriff. Den abschließenden Wurf hielt der HSG- Keeper und damit den Punkt fest.
Mit dem Remis beenden die Höllenhunde eine Serie in den Duellen mit dem OHC, die bisher immer Heimsiege mit sich brachte. „Es fühlt sich wie ein Sieg an. Wir waren 40 Minuten quasi chancenlos und hatten dann plötzlich eine Wahnsinnsleistung gezeigt. Hier werden nicht viele Teams Punkte entführen“, sagte Trainer Kischel direkt nach dem Abpfiff. Am kommenden Wochenende (17.09.22, 18:15 Uhr) gastieren die Kurstädter aus Bad Freienwalde in der Ahrensdorfer Sporthalle. Im letzten Aufeinandertreffen gab es eine deutlich Klatsche für die Ahrensdorfer, die die Jungs sicherlich vergessen machen wollen.
rh
#fairplay
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