Furioser Endspurt sichert den ersten Heimsieg
„Beim Stand von 20:25 hatte ich das Spiel gedanklich schon abgehakt“, resümierte Trainer Martin Leuendorf nach Abpfiff in der Analyse. Dass die HSG-Sieben das vermeintlich verloren geglaubte Spiel mit einem furiosen Endspurt und einem 10:1-Lauf in der Schlussviertelstunde noch umbiegen konnte, erfreute diesen jedoch am Ende umso mehr.
Die den HSG-Handballern bisher gänzlich unbekannten Gäste der Sportvereinigung „Rot-Weiß“ aus Werneuchen belegten in der Vor-Saison in der Nordstaffel der Verbandsliga den sechsten Platz und konnten in dieser Spielzeit bisher einen Punkt beim Vfl Potsdam III (28:28) mitnehmen. Am vergangenen Wochenende setzte es in Borgsdorf eine deutliche 40:22 Niederlage. Dennoch warnte HSG- Übungsleiter Leuendorf seine Mannen bereits beim Training unter der Woche eindringlich vor einem schweren Spiel am kommenden Samstag. Nicht zu Unrecht, wie die ersten 45 Minuten zeigten.
Das Duell gestaltete sich zu Beginn noch recht offen. Keines der beiden Teams konnte sich mit mehr als 2 Treffern absetzen. Eine 2:1- Führung der HSG konnten die Rot-Weißen schnell in ein 4:6 umkehren. Aufgrund einiger Gegentreffer ohne ernsthaften Widerstand wurde auf Seiten der HSG bereits frühzeitig die Auszeit beantragt. Coach Leuendorf nutzte die Unterbrechung, um seine Truppe auf eine engagiertere und konzentriertere Abwehrarbeit hinzuweisen. Zu oft ließ man die Rückraumschützen der Werneuchener bis dahin unbedrängt gewähren. Leider zeigte sich „hinten“ auch danach keine deutliche Verbesserung. Vier Zeitstrafen in der ersten Hälfte erschwerten die Defensivarbeit zusätzlich. Zugleich wurden im Angriff etliche Gelegenheiten liegen gelassen. Kurz vor der Pause führten die Gäste bereits mit 10:14, ehe man den Abstand mit 2 Toren nochmal etwas verkürzen konnte und es mit 12:14 in die Kabine ging.
Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Handballer aus Werneuchen den besseren Start. So konnten diese mit 13:16 ihre Führung vorerst behaupten bzw. bis zum 16:21 recht schnell auch noch deutlicher ausbauen. Die HSG- Männer blieben in der Folge zwar „dran“ (18:23; 20:25), jedoch gab es keine Anzeichen, das Spiel noch für sich entscheiden zu können. Eine schlagartig verbesserte Verteidigung ließ ab der 45. Minute jedoch bei Mannschaft und Zuschauern Hoffnung aufkeimen.
Die Werneuchener Angreifer wurden frühzeitig, notfalls gemeinsam, gestellt und Balleroberungen ermöglichten eine Reihe von erolgreichen Tempogegenstößen. Nach diesem Schema legte die „Erste“ einen mitreißenden 10:1-Lauf hin, der das Spiel von 20:25 bis zum 30:26 komplett auf den Kopf stellte. In den letzten Minuten gelangen auf beiden Seiten noch 2 Treffer, die das Endergebnis auf 32:28 erhöhten. Nach Abpfiff war auf Seiten der HSG überall große Erleichterung zu spüren, das Spiel doch noch gedreht zu haben. Die Rot-Weißen verließen mit hängenden Köpfen und der Enttäuschung über den Verlust des fast sicher geglaubten Sieges das Parkett.
„Bis auf die letzten 15 Minuten kann ich mit dem Spiel nicht zufrieden sein“, monierte HSG- Trainer Leuendorf hauptsächlich die mangelhafte Einstellung in der Defensive. Ihm fehlte die zum Sieg notwendige Entschlossenheit in den ersten 45 Minuten komplett. Das die Mannschaft dies jedoch beherrscht, sah man in der Schluss-Viertelstunde beeindruckend und stimmte den Trainer vorerst zufrieden.
mj