19. Oktober 2025

OLB-F: HSG verpasst Sieg gegen Frankfurt denkbar knapp


HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst – HSV Frankfurt (Oder) (13:11) 27:27

Auch wenn sich die HSG-Frauen nach wie vor als Aufsteigerinnen und damit als klarer Underdog verstehen, war die Hoffnung auf einen Sieg diesmal durchaus berechtigt – schließlich hatten sie sich in den ersten Partien bereits gut in der neuen Liga präsentiert. Frankfurt, im Vorjahr Tabellenfünfter, galt dennoch als erfahrene und eingespielte Mannschaft, gegen die es alles andere als leicht werden würde.

Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Die Führung wechselte mehrfach, und die eine oder andere Zeitstrafe sowie einige Siebenmeter auf beiden Seiten zeugten davon, dass keine der beiden Mannschaften bereit war, dem Gegner etwas zu schenken. Mit einem kleinen Vorsprung (13:11) ging es für die Ahrensdorferinnen in die Halbzeitpause – doch allen war bewusst, dass dieser Puffer noch nichts zu bedeuten hatte.
Schon kurz nach Wiederanpfiff glichen die Gäste erneut aus (13:13, 34‘), und die Partie blieb bis zum Schluss spannend. Während die Führung weiter hin und her wechselte, konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Erwähnenswert ist auch der erste Einsatz von Torhüterin Anni Ellwart, die aus der A-Jugend aufgerückt war und an diesem Tag ihr Debüt im Erwachsenenteam gab. Trotz sichtbarer Nervosität zeigte sie eine gute Leistung und bewahrte ihr Team in mehreren Situationen vor Gegentreffern.

Dann kam die Schlussminute – und mit ihr eine Szene, die den Spieltag unvergesslich machte. Beim Stand von 27:27 hatte die HSG den letzten Angriff. Geplant war, die verbleibende Zeit clever herunterzuspielen, um Frankfurt keine Chance mehr auf einen Gegenangriff zu geben. Drei Sekunden vor Schluss erhielt Ahrensdorf noch einen Freiwurf. Alles sah danach aus, dass der Ball auf die rückraumlinke Spielerin gehen würde, um den finalen Wurf zu nehmen. Doch plötzlich flog der Ball zur anderen Seite, eine Spielerin tankte sich durch – und traf! Jubel, Erleichterung, grenzenlose Freude über den vermeintlichen Sieg!
Doch die Euphorie hielt nur Sekundenbruchteile. Die Schiedsrichter unterbrachen die ausgelassene Stimmung – die Uhr war nach dem Freiwurf nicht weitergelaufen. Der Treffer zählte nicht, der Freiwurf musste wiederholt werden. Beim zweiten Versuch fand der Ball nicht den Weg ins Tor. Die Schlusssirene ertönte.

So blieb es also beim Unentschieden, das sich einerseits wie ein gewonnener Punkt anfühlt, andererseits aber auch ein kleines bisschen wie eine verpasste Chance. Denn ein Sieg wäre durchaus möglich gewesen – und für dieses Resümee blicken wir nicht nur auf die letzten Sekunden. Im gesamten Spielverlauf lassen sich Situationen finden, in denen es einen technischen Fehler oder eine verpasste Torchance zu viel gab. Trotzdem kann die HSG auf diese Leistung stolz sein – sie beweist einmal mehr, dass sie in der Oberliga angekommen ist und jedem Gegner gefährlich werden kann.

mp

<

#fairplay

HSG auf Facebook

Facebook Pagelike Widget